PostHeaderIcon Universitäten

Bei einer Universität handelt es sich um eine höhere Lehranstalt, auch Hochschule genannt. In dieser werden – ganz wortwörtlich universal – vielen verschiedene Fächer angeboten, in welchen Studierende dann eine höhere Berufsqualifikation erwerben können. Der höchste in Deutschland anerkannte Bildungsabschluss ist die Promotion, das heißt Universitäten mit Promotionsrecht dürfen einen Doktortitel verleihen. Dieser kann in vielen verschiedenen Fächern, egal ob Naturwissenschaft, Sprachen, Sozialwissenschaften oder vielen anderen Fächern erhalten werden.

Studiengänge an Universitäten und Hochschulen gehören zum tertiären Bildungsbereich. Sie verfügen über ein großes Maß an wissenschaftlicher Freiheit, sodass Lehrende zum Teil ihren Bildungsplan und das Kurrikulum einzelner Fächer selbst festlegen dürfen. Die Studiengänge müssen jedoch anerkannt sein, um den Absolventen nach Abschluss der Studien einen wissenschaftlichen Titel verleihen zu können.

Universitäten gab es bereits seit dem Mittelalter. Ziel dieser Einrichtungen war es immer, die Wissenschaft durch Forschung und Lehre voranzubringen. Dieses Ideal wurde bis heute erhalten. Während Universitäten im Mittelalter häufig nur Männern zugänglich waren und sich überwiegend mit Fächern wie Theologie, Medizin oder Rechtswissenschaften befassten, kamen im Laufe der Jahre immer mehr Fächer dazu. Je nach Ausrichtung einer Universität gilt diese dann zum Beispiel als sprachwissenschaftliche, naturwissenschaftliche oder medizinische Hochschule. Besonders große und renommierte Universitäten bieten Studiengänge für jedes erdenkliche Unterrichtsfach an.

Bei einer Hochschule ist der Schwerpunkt im Gegensatz zu einer Universität klar definiert – das Fächerangebot ist nicht universal, sondern auf eine spezifische Fachrichtung zugeschnitten. Hierunter können zum Beispiel die Hochschule für Künste, Technik oder auch Sport sein. Im Jahr 2005 gab es noch einige Gesamthochschulen, an denen Vorzüge aus Universität und Hochschule vereint wurden. Dies war jedoch keine populäre Konstellation, sodass sich das Modell nicht lange bewährte.

Die Voraussetzungen, um an einer Universität studieren zu dürfen, können je nach Fakultät und Studiengang variieren. Eine allgemeine Voraussetzung ist jedoch immer die Fachhochschulreife beziehungsweise das Abitur, welches als Berechtigung zum Besuch einer tertiären Bildungsform anerkannt wird. Unterschieden wird desweiteren zwischen Präsenzuniversitäten und Fernuniversitäten. Während es früher Pflicht für Studenten war, an Vorlesungen persönlich teilzunehmen und auch alle Prüfungen in der Universität abzulegen, so ist es heute möglich, einen Hochschulabschluss per Fernstudium zu erlangen. Hierbei immatrikulieren sich Studenten an einer Fernuniversität und bekommen dann ihr Lernmaterial nach Hause geschickt oder können es per Internet abrufen. Modelle der Fernlehre unterscheiden sich, sodass bei manchen Studiengängen Präsenzzeiten vorgeschrieben werden, bei anderen das Einreichen von Aufsätzen ausreichend sein kann. Diese Form der Fernlehre ist besonders für Spätstudierende sehr gut geeignet und gibt Menschen die Chance, einen Abschluss zu erlangen, die ansonsten nicht die Zeit für ein Präsenzstudium hätten – zum Beispiel Mütter oder voll Berufstätige.

Letztlich gibt es Unterschiede in den Zugangsvoraussetzungen von Universitäten, die sich beispielsweise nach Konfession, ethnischer Herkunft oder sprachlichen Voraussetzungen richten. Während eine Vielzahl von Universitäten in Deutschland allen Menschen zugänglich sind, die über die allgemeinen Zulassungsvoraussetzungen verfügen, so gibt es auch einige Privatuniversitäten. Diese dürfen, wie Privatschulen, ihre Auswahlkriterien selbst festlegen. Sie sind meist außerordentlich unabhängig, da sie sich durch teils hohe Schulgelder völlig selbstständig finanzieren.

PostHeaderIcon Die Fachkliniken einer Universitätsklinik

Eine Universitätsklinik erfüllt zwei Aufgaben: Ihre Mitarbeiter, vom Professor bis zum Praktikanten vor und während eines Medizinstudiums dienen dem Wohl der Patienten, die hier behandelt werden. Zugleich aber sind sie auch ein Zentrum für die Weiterentwicklung bewährter und die Erschließung innovativer Heilmethoden auf hohem Niveau. Nach den Thesen der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, kurz AWMF genannt steht dieser zweite Aufgabenbereich an einer Universitätsklinik sogar im Vordergrund: Dafür müssen Ressourcen zur Verfügung stehen, dazu Einrichtung für die regelmäßige Aus-  und Fortbildung aller Mitarbeiter. Die schwerpunktmäßige Forschungsarbeit unterscheidet sie erheblich von sogenannten Versorgungskrankenhäusern. Diese arbeiten vielfach bereits mit stark ökonomischer Orientierung, nach regionaler Nachfrage und Rentabilität.

Eine moderne Universitätsklinik muss, schon im Interesse einer umfassenden Ausbildung des medizinischen Nachwuchses, möglichst viele medizinische Fachbereiche abdecken und dabei innovativ arbeiten.

Um nur einige dieser Fachbereiche zu nennen: Unbedingt vertreten sind Abteilungen für Gefäßerkrankungen (Angiologie), Dermatologie, Stoffwechselerkrankungen, Augenheilkunde, Kinder- und Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hals- Nasen-Ohrenheilkunde, Innere Medizin und Onkologie, Strahlentherapie, und weitere Unterabteilungen für Neurologie oder die Erforschung und Heilung verschiedener Organe.

Unterschiedlich spezialisiert sind die Universitätskliniken im Bereich der Chirurgie, wobei eine entsprechende Spezialabteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin nicht fehlen darf.
Eine Fach-Universitätsklinik für Handchirurgie etwa muss über eine Vielzahl von Möglichkeiten verfügen, um die menschliche Hand, ein kleines technisches Wunderwerk der Natur, beweglich und funktionsfähig zu halten.

Störungen der Handfunktion können durch Verschleiß, Infektionen, Verletzungen oder Rheuma entstehen. Moderne Operationsmethoden erlauben es, auch nach schweren Unfällen oder bei Missbildungen Hilfe zu leisten. Die Mikrochirurgie ermöglicht beispielsweise die Transplantation von Muskeln und Nerven, die funktionsfähige Replantation verletzter oder abgetrennter Finger, die Reparatur von Frakturen, Sehnen- und Bänderverletzungen. Auch die Handgelenksarthroskopie, ein minimalinvasives Verfahren, ist weit fortgeschritten, so dass bei degenerativen Erkrankungen Schmerzen gemindert und die Beweglichkeit gut wiederhergestellt werden können. Die erfolgreiche Weiterentwicklung all dieser komplizierten Eingriffe und Behandlungen geht auf unermüdliche Forschungsarbeit zurück, die nur eine Universitätsklinik leisten kann.

PostHeaderIcon Älteste Universitäten bis zum 15. Jahrhundert

Eine Auflistung der ältesten Universitäten erfolgt oftmals aus Gründen des Ansehens, da sich Universitäten gerne mit ihrer langen Historie schmücken. Neben der Universität in Bologna, nach welcher auch der vereinheitlichende Bologna-Prozess benannt wurde und der renommierten Universität Oxford, gibt es die Sorbonne in Paris und Cambridge in Großbritannien. Alle genießen außerordentliches Ansehen, nicht zuletzt aufgrund ihrer langen Geschichte. Im 13. Jahrhundert folgten neben den Universitäten Salamanca, Padua und Neapel noch Universitäten in Frankreich, Italien, Spanien und sogar Portugal. Ganz Europa wurde von einer Gründungswelle neuer Universitäten überrollt, welche im Jahre 1499 mit der Gründung der Universität von Madrid das 15. Jahrhundert abschloss.

PostHeaderIcon Finanzielle Aspekte der Universitäten

Obwohl Universitäten als öffentlich-rechtliche Körperschaften anerkannt werden, sind sie oftmals von der Körperschaftssteuer befreit, da sie einen großen gemeinnützigen Beitrag leisten. Dennoch sind sie auf Gelder angewiesen, um sich verwalten und entwickeln zu können. Je nach Ausrichtung kann zum Beispiel die Forschungseinrichtung einer Universität viel Geld benötigen, auch Lehrkräfte müssen bezahlt werden. Um dies zu kompensieren, wird von Studierenden oft eine Studiengebühr erhoben. Dies ist im Ausland bereits seit langer Zeit Gang und Gebe. Renommierte Universitäten wie Harvard oder Oxford sind nicht zuletzt wegen ihrer enorm hohen Studiengebühren als elitär bezeichnet worden. In Deutschland wurden Studiengebühren erst vor Kurzem flächendeckend eingeführt, was zu einer großen Kritikwelle führte. Problematisiert wurde nun, dass Bildung – wie auch schon im Mittelalter – nur den Wohlhabenden zukommen würde und sich Schüler aus weniger wohlhabenden Verhältnissen den Besuch einer Universität nicht leisten könnten.

PostHeaderIcon Vom Studierenden zum Professor

Um eine Professur zu erhalten, muss ein Studierender einen anstrengenden Bildungsweg durchlaufen, an dessen Ende nur die wenigsten Schüler den gewünschten Akademischen Grad erreichen. Zunächst muss er die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife besitzen, mit welchen er sich an einer Universität einschreiben kann. Manche Studiengänge sind nur in begrenzter Anzahl verfügbar, sodass hier Zulassungskriterien eingeführt werden können. Das bekannteste Kriterium hier ist der sogenannte Numerus Clausus, ein erwarteter Notendurchschnitt des letzten Zeugnisses, welches zur (Fach)-Hochschulreife führte. Dies ist zum Beispiel beim Medizinstudium der Fall. Ebenfalls gibt es zulassungsbeschränkte Studiengänge, zum Beispiel an Hochschulen. Hier müssen Interessenten eine Bewerbung einreichen. An einem zulassungsfreien Studium kann jeder teilnehmen, der die allgemeine Hochschulreife besitzt. Diesen Beitrag weiterlesen »

PostHeaderIcon Fakultäten, Fachbereiche und zentrale Einrichtungen

Jede Hochschule oder Universität gliedert sich in einzelne Fachbereiche, die Fakultäten. Jeder Fakultät steht ein Dekan vor. Diese Position wird meist im Wechsel von den Professoren der jeweiligen Fakultät bekleidet. Die Autonomie der einzelnen Fachbereiche geht so weit, dass akademische Prüfungen von der Fachbereichsleitung abgenommen und akademische Grade verliehen werden können, ganz unabhängig von den anderen Fakultäten. Der Hintergrund hierfür ist die außerordentliche Spezialisierung der einzelnen Fachbereiche, in welchen nur Experten über das notwendige Fachwissen in Teilbereichen verfügen können, um den hohen Grad an Professionalität bei Lehre und Prüfung erreichen zu können. Dies ist auch wichtig, wenn man die Forschung in den verschiedenen Fakultäten berücksichtigt. Sie glieder sich in Grundlagenforschung und experimentelle Forschung und wird meist in einzelnen Instituten eines Fachbereichs durch die Professoren geleitet. Diesen Beitrag weiterlesen »

PostHeaderIcon Leitung und Verwaltung der Universitäten

Universitäten steht meist ein Rektor oder auch der gewählte Präsident vor. Sie sind öffentlich-rechtliche Körperschaften und ihre Verwaltung wird durch die einzelnen Bundesländer in Hochschulrahmengesetzen der Länder bestimmt. Während man die Schüler geschlechterneutral als Studierende bezeichnet, so unterscheidet man bei der Bezeichnung des Lehrkörpers zwischen Dozenten und Professoren. Während Dozenten lediglich Lehrkräfte im eigentlichen Sinne sind, so stehen Professoren für Personen, die Lehre und Forschung vereinen. Diesen Beitrag weiterlesen »

PostHeaderIcon Die Struktur des Universitätswesens in Deutschland

Das Grundgesetz definiert, wie die einzelnen Bildungsgänge in Deutschland gestaltet werden sollen. Während dies grundsätzlich Ländersache ist, gibt es jedoch eine einheitliche Struktur, die im Bildungsbereich von allen Ländern eingehalten wird. So findet der erste Teil der schulischen Ausbildung aller Kinder in der Grundschule statt. Je nach Bundesland umfasst diese die Klassen 1-4 oder 1-6. Von hier aus können Schüler dann die Sekundarstufe besuchen. Diesen Beitrag weiterlesen »

PostHeaderIcon Aktuelle Entwicklungen im Universitätswesen

Die größte Entwicklung, die in der jetzigen Zeit im Universitätswesen beobachtet werden kann, ist die angestrebte Vereinheitlichung von universitären Abschlüssen im europäischen Bildungsraum. Dies geschieht durch den Bologna-Prozess. Er ist jedoch nicht auf Europa beschränkt – über 45 Länder sind bereits bei diesem Vorgehen involviert. Hierbei ist der wichtigste Grundgedanke, dass universitäre Bildungsabschlüsse auch im Ausland anerkannt werden können. Diesen Beitrag weiterlesen »

PostHeaderIcon Universitäten im 19. und 20. Jahrhundert

Während sich bisher die Universitäten darauf beschränkt hatten, Wissen an Studenten zu vermitteln und es somit zu erhalten, so wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts zunehmend damit begonnen, zu Forschen. Dieses Bildungsideal ist bis heute erhalten geblieben, sodass nicht mehr die Vermittlung von bestehendem Wissen im Vordergrund steht, sondern die Vermittlung von Lehrmethoden, wie Wissen erworben und produziert werden kann. Ebenfalls wurde in dieser Zeit des Umbruchs eine Neustrukturierung der existierenden Fakultäten vorgenommen, welche sich von nun an in Wirtschaftswissenschaften, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Staatswissenschaften trennten. Diesen Beitrag weiterlesen »

PostHeaderIcon Entwicklung des frühen Universitätswesens

Das Wesen der Universitäten, wie sie in der heutigen Zeit bestehen, entwickelte sich maßgeblich in der Zeit von 1500 bis 1670. Hier wurde ein Senat gegründet, welcher sich aus den vollberechtigten Lehrenden der verschiedenen Fakultäten zusammensetzte. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu erwähnen, dass gerade die theologische Fakultät den höchsten Stellenwert innehielt, die philosophische hingegen am wenigsten geschätzt wurde. Dies hängt sicherlich mit der damaligen Vormachtstellung der Kirche zusammen, ist heutzutage jedoch nebensächlich geworden. Diesen Beitrag weiterlesen »