PostHeaderIcon Religiöse Ursprünge

Universitäten finden ihren traditionellen Ursprung im Mittelalter Europas. Damals entstanden sie aus Dom- beziehungsweise Klosterschulen, in denen streng geschlechterspezifisch getrennt, Nonnen und Mönche unterrichtet wurden. Diese Geistlichen waren oft die einzigen Menschen, die Bildung erhielten, um das Wort Gottes auf Erden zu lesen und zu verbreiten. Wollte ein junger Mann oder eine junge Frau also das Lesen oder Schreiben lernen, blieb ihm oder ihr oft nur die Möglichkeit, einer Klosterschule oder Domschule beizutreten. Das Konzept der selbstständigen Wissenschaft und Lehre, welches sich hieraus entwickelte, ist bis heute kaum von einem anderen Lehrmodell übertroffen worden. Akademische Grade, die von Universitäten verliehen werden, sind in allen Teilen der Welt anerkannt, unabhängig von religiöser oder ideologischer Weltanschauung. Eine mögliche Erklärung dafür, warum gerade dieses Modell sich so erfolgreich durchsetzen konnte, ist zum Beispiel die frühe Förderung der Lehre durch die Kirche mit finanziellen Mitteln. Bildung bedeutete Kosten, da Lehrbücher, Schreibpapier, Tinte und Federn gekauft werden mussten, junge Geistliche jedoch oft über kein Geld verfügten. Hier unterstützte die Kirche die Lehre mit Spenden, im Gegenzug wurde natürlich nur gelehrt, um den Mönchen und Nonnen Gottes Wort näher zu bringen und ihnen die Fähigkeiten zu geben, dieses an die ungebildeten Menschen heranzutragen. Erst nach und nach gelang den Universitäten eine Abkapselung von der Kirche, als sie finanziell unabhängiger wurde.

 

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